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Anti-Antifa – Kleines Einmaleins für die Recherche

Die Anti-Antifa ist eine direkte Antwort auf die konsequent feindlichen Aktivitäten von Antifa-Gruppen. Die Anti-Antifa beschreibt sich selbst als Informationssammelstelle zur “Feindaufklärung”, die persönliche Daten politischer Gegner sammelt und veröffentlicht, sowie deren Aktionen und Veranstaltungen dokumentiert. Diese Vorgehensweise wurde von der sog. “Outing“-Praxis vieler Antifa-Gruppierungen übernommen.

Die größte öffentliche Aufmerksamkeit erhielt die Anti-Antifa, als 1993 in einer Publikation mit dem Namen Der Einblick Personendaten von Linksextremisten, Journalisten und Politikern aus der gesamten Bundesrepublik veröffentlicht wurden.

Dieser Artikel soll dir helfen, wenn du Hinweise oder Tipps brauchst, um bei der Anti-Antifa Recherche weiterzukommen.

Recherche als Grundlage politischer Arbeit

Recherche für die politische Arbeit umfasst mehr als die Untersuchung des linkskriminellen Spektrums. Wenn eine politische Gruppe ihre Entscheidung nicht alleine auf einer Gefühlsbasis treffen will, muss sie sich auf die Suche nach Fakten begeben, sie muss Recherche betreiben.

Fakten sind wichtig, um die Realität genau beschreiben zu können. Die Realität muss erfasst und analysiert werden, um auf Grundlage von Fakten in der Lage zu sein, politische Schlussfolgerungen für die eigenen Aktivitäten zu ziehen.

Recherche ist nach Fakten graben. Fakten auszugraben ist ebenso hart wie nach Kohle zu graben. Es bedeutet, sie aus dem Untergrund emporzuschleudern, nach ihnen zu bohren, sie abzumeißeln, sie wegzuschaufeln und einzuladen, sie an die Oberfläche zu holen, abzuwiegen und an die Öffentlichkeit zu bringen als Brennstoff – für Feuer und Wärme. Fakten bescheren ein Feuer, das nicht gelöscht werden kann.

Um Kohle zu fördern, braucht es Bergarbeiter. Um Fakten an die Oberfläche zu fördern, braucht es ebenfalls Bergarbeiter – Faktenbergarbeiter. Die Besitzer (der Minen – d.Ü.) wissen, was sie wollen und bekommen es. Die Arbeiter wissen nicht was sie wollen und das bekommen sie zu spüren.

Recherche ist aber auch mehr, als Fakten zu finden. Wenn die Fakten “ein Feuer bescheren” sollen, müsst ihr auch darüber nachdenken, wie ihr die Ergebnisse der Recherchen für eure Arbeit benutzt. Ihr müsst euch überlegen, zu welchem Zeitpunkt und gegenüber welchen Menschen ihr die Fakten präsentieren wollt.

Das Thema der Recherchen muss das Ergebnis einer politischen Diskussion sein. Die Erfahrungen zeigen, dass Leute, die Recherche betreiben, sich leicht verzetteln, wenn ihre Arbeit nicht eingebunden ist in eine politische Arbeit. Nur aus der politischen Diskussion ergeben sich die Fragen: “Was wollen wir erreichen, wie viel können wir machen, was müssen wir dafür wissen?” Die Beantwortung dieser Fragen grenzt das Gebiet der Recherche ein.

  • Bestimmt gemeinsam, welche Informationen ihr braucht, um handeln zu können!
  • Grenzt das Thema und den Umfang eurer Recherche ein!
  • Bestimmt als Gruppe das Ziel der Recherche!
  • Passt auf, dass ihr vor Fakten nicht das Ziel eurer Gruppe aus den Augen verliert!

Recherche gegen Linkskriminelle

Recherche gegen Links hat das Ziel herauszufinden:

  • wie stark der Gegner ist,
  • wo er neue Leute rekrutiert,
  • was seine aktuellen Pläne von Strategie und Taktik sind,
  • welche konkrete und welche zukünftige Gefahr von ihm ausgeht,
  • wo seine Aktions- und Argumentationsschwerpunkte liegen,
  • wo er auf Zustimmung und wo er auf Ablehnung stößt.

Die Beantwortung dieser Fragen ermöglicht die Bestimmung wirksamer Gegenaktionen.

Jede Gruppe sollte sich in dem Bereich, in dem sie handelt, besser auskennen als ihr Gegner. Dies schützt sie selbst und andere vor bösen Überraschungen oder Niederlagen. Das gilt auch für die politische Öffentlichkeitsarbeit. Das Ziel ist, den Widerstand gegen die Aktivitäten der Linkskriminellen zu fördern.

Die Aufklärung von bisher Verborgenem kann Leute wütend machen und oft den Beweis erbringen, der gebraucht wird, um öffentliche Empörung herzustellen. Daher werden bei der Recherche in erster Linie Fakten gesammelt, die die eigene Position stärken. Das bedeutet aber nicht, dass Fakten so lange verdreht werden bis sie in die eigene Position passen. Durch das Präsentieren gesicherter und nachprüfbarer Fakten entsteht Vertrauen – dagegen entsteht durch das Präsentieren von Lügen und Unwahrheiten Misstrauen. Gefährlich wird es, wenn falsche Zitate die Runde machen. Wenn sich solch ein “Beweis” in Luft auflöst, kann das neben dem politischen Schaden auch rechtliche Folgen haben.

Wenn ihr zu einem Thema recherchiert, also Informationen sammelt und auswertet, werdet ihr manchmal feststellen, dass sich auch euer eigener Blick auf die Angelegenheit verändert. Ihr erkennet den Kern der Sache vielleicht deutlicher und könnt eure eigenen Forderungen besser und klarer darstellen. Wenn ihr während einer Recherche versuchet, die Stärken und Schwächen des Gegners herauszufinden, heißt das auch, die eigene Situation im Verlauf der Recherche zu analysieren.

Wenn ihr vorher Verborgenes herausfindet oder wenn ihr feststellt, dass es außer euch auch noch andere gibt, die die Augen offen halten und Kritik äußern, dann zeigt das auch, wo ihr mit eurer Arbeit vorher gestanden habt und wo ihr hinkommt. Es wird klarer werden, welchen Einfluss der Gegner hat und was ihr selbst könnt.

Die Recherche verändert eure Blickwinkel, ob ihr es merkt oder abstreitet. Deshalb ist es wichtig, die Aktivisten, die Recherche machen, nicht alleine arbeiten zu lassen. Genauso wie die Gruppe über das Ziel der Recherche bestimmt, müssen die Ergebnisse mit allen ausgewertet werden. Das stärkt das Selbstvertrauen der Gruppe und ihrer Mitglieder und verhindert, dass Recherche-Leute “abheben”. Wenn ihr wisst, warum eine Sache wichtig ist, werdet ihr mit euren Mitteln immer besser umgehen, als wenn ihr unsicher seid.

Bei der Recherche gegen Linksextremisten gibt es Informationen, die vertraulich behandelt werden müssen. Vertraulich deshalb, weil sie Personen gefährden könnten. Informationen können nicht nur diejenigen gefährden, die eure Gegner sind. Auch die, die diese Information besitzen oder sie weitergegeben haben, können gefährdet sein. Achtet deshalb darauf, dass ihr die Vertraulichkeit mancher Informationen beachtet. Solche “Geheimnisse” können gerade bei der Recherche gegen Links großen Spaß machen. Der Spaß mancher Geheimnisse besteht leider nur darin, das Geheimnis zu lüften. Besprecht gemeinsam, wie ihr damit umgehen wollt. Wenn ihr am Kneipentisch Geschichten erzählt bekommt, weil die Leute wissen, sie erzählen es “der Anti-Antifa”, fragt nach, ob die Infos vertraulich sind oder nicht. Und überlegt trotzdem gut, ob ihr diese Informationen gebrauchen könnt oder nicht.

Recherche gegen Linksextremisten hat nur wenige Freunde.

Im Gegensatz zu der Antifa-Recherche, die von Justiz, Politikern und der System-Presse angespornt und belohnt wird, kämpfen nationale Aktivisten gegen ihre Repressionen. Das Linkskriminelle Netzportal Indymedia wurde mit einem Deutschen Medienpreis ausgezeichnet, während die vom Portal NW-Berlin erstellte Chronik linkskrimineller Aktivitäten kriminalisiert und als “geheime Hass-Liste der Berliner Nazis” diffamiert wurde. Da die beiden Weltnetzseiten dort gehostet waren, wurde inzwischen ein Rechtshilfegesuch der brd Regierung an die USA gestellt. Dies hatte das Ergebnis, dass beide Weltnetzseiten abgeschaltet wurden und die Nutzerdaten von den amerikanischen Behörden herausgegeben worden. Gegen die Initiatoren werden zur Zeit gerichtliche Verfahren geführt.

Als nationale Aktivisten die Anti-Antifa-Arbeit betreiben müsst ihr also über die Maße konspirativ Arbeiten! Wenn ihr die Ergebnisse eurer Arbeit ins Weltnetz stellen wollt darf dies ausschließlich mit Hilfe von Anonymisierungstools passieren.

Quellen der Recherche

Es bieten sich verschiedenste Quellen an. Zur besseren Ansicht haben wir sie in sechs Punkte aufgeteilt.

Presseauswertung

Die normalen Tageszeitungen berichten teilweise über Linksextremen Aktivismus. Der Umfang der Berichterstattung richtet sich nach dem Markt- bzw. Sensationswert der Meldung. Das bedeutet, dass die Berichterstattung genauso abrupt zu Ende sein kann, wie sie anfängt. Trotzdem sind Presseartikel wichtige Bausteine für die Recherche. Das Ausschneiden, Auswerten und Archivieren gehört daher auch zur Anti-Antifa-Arbeit. Zeitungen, Broschüren, Infotelefone und Fanzines der Linken geben wichtige Einblicke in ihre Aktivitäten und Pläne. Da die meisten Publikationen nicht am Kiosk zu haben sind, müssen sie bestellt werden. Wenn ihr etwas bestellt, denkt daran, dass die Linkskriminellen in ihren Karteien nach eventuellen “Nazis” suchen und auch gelegentlich zu Besuchen vorbeischauen.

Elektronische Medien

Viele Zeitschriften und Tageszeitungen können inzwischen über das Weltnetz eingesehen werden. Natürlich haben auch Linkskriminelle “Profile” in sozialen Netzwerken wie Facebook und können für die Recherche wichtig sein.

Die Linkskriminellen sind auch schon lange mit eigenen Weltnetzseiten im Netz. In Portalen wie Indymedia, wo offen zur Gewalt gegen alles was nicht in ihr Weltbild passt aufgerufen wird, werden Bekennerschreiben oder Ankündigungen regelmäßig von den Moderatoren gelöscht. Hier gilt es schneller als die Moderatoren zu sein und diese Antikel am besten per Screenshot (Druck S-Abf Taste) archivieren und auswerten.

Zu dem Thema Sicherheit im Weltnetz kann – und muss – natürlich ziemlich viel gesagt werden. Wer sich im Weltnetz bewegt, hinterlässt Spuren. Wer das Weltnetz als Quelle stark nutzt, muss sich hier schützen.

Im Netz kann man sich aber auch sehr gut als Antifaschist bewegen, Foren und Chat-Räume besuchen und darüber an interne Informationen oder Gerüchte kommen. Und wer ein paar Hilfsmittel kennt, kann die Spuren, die Antifas hinterlassen, selber nutzen, um sie zu enttarnen. Hier ist es aber besonders wichtig, nicht jeden Hinweis als Tatsache weiter zu verbreiten! Gerade die Anonymität im Netz sorgt dafür, dass ihr nur sehr schwer nachprüfen könnt, ob etwas wahr ist bzw. wer eine Aussage tatsächlich gemacht hat.

Beobachtung

Die Beobachtung von Aktivitäten der Linkskriminellen ist eine wichtige Grundlage für euch als politische Gruppe. Ihr könnt herauszufinden und darstellen, wie hoch der Organisationsgrad der Antifas ist, welche Pläne sie verfolgen und wer mit wem zusammenarbeitet etc.

Ihr könnt z.B. Flugblattaktionen beobachten, um herauszufinden, wie die Antifas solche Aktionen organisiert. Genauso interessant sind ihre Veranstaltungen oder internen Treffen oder ihre Demonstrationen und auch Blockaden.

Die Beobachtung von Antifa-Aktivitäten ist nicht ohne Risiko.

Ihr solltet euch angemessen kleiden und unauffällig verhalten. Auf jeden Fall solltet ihr Linksextremisten und deren Aktionen nicht alleine beobachten. Sichert euch immer ab und organisiert einen Schutz – macht nichts alleine!

Zu Dokumentationszwecken könnt ihr fotografieren, filmen, Flugblätter einsammeln oder Reden aufnehmen. Autonummern geben euch einen Überblick, ob zu einem Treffen auch überregional mobilisiert wurde.

Ein besonderer Fall sind Gerichtsverhandlungen. Wenn “wichtige” Personen vor dem Richter stehen, solltet ihr auf jeden Fall den Besuch der Verhandlung organisieren. Die meisten Prozesse sind öffentlich und werden durch Aushang bekannt gegeben. Die Presse erhält über telefonische Anfrage Auskunft bei der Justizpressestelle.

Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit

Ein oft vernachlässigter Bereich ist die Dokumentation von antideutschen und antifaschistischen Übergriffen und Aktivitäten. Gerade wenn ihr in einem bestimmten Stadtteil arbeitet, können Zeugenaussagen viele Informationen hergeben, die sonst verborgen bleiben. Dazu müsst ihr Kontakt mit den Betroffenen aufnehmen oder eventuellen Augenzeugen ausfindig machen.

Die ganzen schlauen Infos nutzen nichts, wenn sie unter eurem Bett verstauben. Ihr solltet euch grundsätzlich überlegen, wie ihr die Öffentlichkeit informieren wollt.

Veranstaltungen, Flugblätter, Broschüren oder Zeitschriften sind Mittel, die ihr selbst gestalten könnt.

Filme, Videos und Fotos

Wenn ihr auf der Suche nach Filmen oder Fernsehbeiträgen von bestimmten Anlässen seid, wird es schon komplizierter. Eigene Mitschnitte, am besten regelmäßig, werden euch nicht erspart bleiben. Es gibt allerdings Archive, die auch Fernsehsendungen aufnehmen.

Die öffentlich-rechtlichen Sender sind da noch mal was Besonderes. Diese haben einen vom Gesetzgeber bestimmten Bildungsauftrag mitbekommen und riesige Archive, bei denen ihr auch nachfragen könnt. Sie sammeln nicht nur Film- oder Radiobeiträge, sondern haben meist auch Presseauschnitte und Fotos zu wichtigen Themen, Personen, Organisationen. Grundsätzlich ist die Nutzung kostenlos. Ruft einfach an und fragt nach.

Anders ist es bei den privaten Sendern, die so etwas nicht kennen. Fernsehbeiträge unterliegen dem Urheberrecht. So ist es oftmals einfacher Manuskripte von interessanten Sendungen zu bekommen als komplette Mitschnitte. Einfach anrufen oder Brief schicken mit frankiertem Rückumschlag. Das genaue Datum hilft natürlich auch. Manche Skripte findet ihr inzwischen auch im Weltnetz.

Öffentliche Register

Damit sind das Grundbuchamt, das Handelsregister und das Vereinsregister gemeint. Öffentliche Register sind Angelegenheiten der jeweiligen Gemeinden. Sie sind prinzipiell für jederman zugänglich und einsehbar. Dort findet ihr Angaben darüber, wem was seit wann gehört, bzw. wer welchen Verein betreibt.

Bei allen drei Registern handelt es sich um öffentliche Einrichtungen, deren Zweck die Erteilung von Auskünften ist. Am häufigsten werden die Einträge von Behörden (Polizei, Justiz) oder bestimmten Berufsgruppen (Rechtsanwälte, Notare, Journalisten) genutzt. Es ist also überhaupt nichts dabei, wenn ihr dort auftaucht. Im Prinzip jedenfalls. Die Erfahrung zeigt, dass die Erteilung von Auskünften von Ort zu Ort und von Register zu Register sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Manche Mitarbeiter entwickeln z.B. ein reges Interesse für euch.

Im Vereinsregister sind alle Vereine eingetragen, die ein “e.V.” tragen. Das Register wird normalerweise im zuständigen Amtsgericht geführt. Die Zuständigkeit richtet sich nach dem Sitz des Vereins, der nicht unbedingt identisch mit Postanschriften, Büroadressen oder ähnlichem sein muss. Im Register wird eine Akte des Vereins und eine Registerkarte geführt. Die Akte enthält u.a. das Gründungsprotokoll, Protokolle von Mitgliederversammlungen, Schriftwechsel zwischen dem Verein und dem Gericht, die Satzung und so weiter. Auf der Registerkarte sind die entscheidenden Angaben über Sitz, Vorstand und Adresse angegeben. Auch jeder Vorstandswechsel wird hier vermerkt.

Weitere Informationen zum Thema findest du im SfN Infoblog unter dem Stichwort: Anti-Antifa

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