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Schreibt den Gefangenen!

Antirepressionsarbeit hat viele Gesichter, ob es nun Informationsveranstaltungen, Demonstrationen oder andere Aktionen zum Thema Repression und Eingesperrte sind. Ein wichtiger Gesichtspunkt dieser Arbeit, der direkte Kontakt zu den Inhaftierten, kommt leider oft zu kurz.

Wir können Antirepressionsarbeit nicht losgelöst von Gefangenen betreiben, denn das wäre nichts anderes als Stellvertreterpolitik. Wir müssen vielmehr mit den Eingekerkerten zusammenarbeiten und unsere Praxis auch nach ihren Bedürfnissen ausrichten. Es muss uns darum gehen, die Stimme der Eingesperrten nach draußen zu tragen und ihnen einen Raum zu schaffen, wo sie sich artikulieren können. Wir können zwar von draußen versuchen uns den Knastalltag vorzustellen und theoretisch wissen bestimmt viele wie so ein Tag dort aussieht. Was Gefängnis aber wirklich bedeutet wissen diejenigen, die tagtäglich damit konfrontiert sind und die die Bedeutung von direkter staatlicher Unterdrückung am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Von den Menschen, die man liebt, getrennt und immer mit der Übermacht des Apparats konfrontiert zu sein? Diese Fragen können nur die Betroffenen selbst beantworten.

Da der Staat versucht, die Gefangenen von den Kämpfen draußen zu trennen und sie zu isolieren, müssen wir dem entgegenwirken, indem wir Kontakt zu ihnen zu suchen und so Möglichkeiten zu regem Austausch schaffen.
Unsere Aufgabe ist es sowohl die Inhaftierten in ihrem tagtäglichen „Kleinkrieg“ gegen die Repression zu unterstützen und ihn gemeinsam mit ihnen zu führen, als auch sie in unsere Auseinandersetzungen hier draußen einzubeziehen. So können wir unserem Ziel, dem Niederreißen der Mauern vorgreifen. Genau das wollen die Herrschenden verhindern.

Hier noch ein paar praktische Tipps:

  • Legt auf Veranstaltungen Postkarten und Adresslisten aus und fordert die Besucher auf, den Gefangenen zu schreiben
  • Schreibt Postkarten und Briefe, legt Briefmarken für die Inhaftierten dazu
  • Schickt Grußadressen an die Weggesperrten
  • Macht das Schreiben “an die drinnen” zu einem Teil eurer Praxis
  • Thematisiert das Thema auf Veranstaltungen und Demos

Zum Abschluss, die Adressen der wohl bekanntesten politischen Gefangenen:

Horst Mahler
JVA Brandenburg/H.
Anton-Saefkow-Allee 22
14772 Brandenburg an der Havel
Ursula Haverbeck
JVA Bielefeld-Brackwede
Umlostraße 100
33649 Bielefeld

 

Ralph Kästner
JVA Freiburg
Hermann-Herder-Str. 8
79109 Freiburg
Sylvia Stolz
JVA Aichach
Münchener Str. 33
86551 Aichach

 

Alfred Schaefer
JVA Landsberg am Lech
Hindenburgring 12
86899 Landsberg
Steven Feldmann
JVA Werl
Belgische Straße 4
59457 Werl

 

Christoph Drewer
JVA Castrop-Rauxel
Lerchenstraße 81
44581 Castrop-Rauxel
Matthias Drewer
JVA Dortmund
Lübecker Straße 21
44135 Dortmund

 

Daniel Ewers
JVA Castrop-Rauxel
Lerchenstraße 81
44581 Castrop-Rauxel
Alexander Waack
JVA Werl
Belgische Straße 4
59457 Werl

 

Weiterführende Hinweise und Adressen gefangener Aktivisten findest du bei Artikel5 Info und bei der GefangenenHile!

3 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu Artikel5 Info Cancel reply

  • Bitte beim Schreiben darauf achten, die Gefangenen sind ideologisch gefestigt, daher keine bloßen Parolen oder pathetische Erklärungen, die lediglich die mitlesende Zensur in Verwirrung und zum Zurückhalten der Post animieren könnte.
    Es gibt sicher auch so viel zu erzählen.

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    0

  • Hallo Kameraden,

    ich habe die starke Vermutung, das einige der Gefangenen leider nicht mehr am Leben sind. Meine Postkarten an Horst Mahler, Ursula Haverbeck und Silvia Stolz würden nicht beantwortet. Es wären die die ersten Toten Gefangenen in Deutschen Gefängnissen!
    Das BRD Regime geht über Leichen!

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