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Bitmessage – Für ein Höchstmaß an Sicherheit und Datenschutz

Wenn du Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit deiner eBriefe hast, solltest du einen Dienst in Betracht ziehen, der deine Nachrichten für ein Höchstmaß an Sicherheit und Datenschutz verschlüsselt. Herkömmliche Verschlüsselungsmethoden sind “symmetrisch”, da der zum Verschlüsseln von Daten verwendete Schlüssel, z. B. ein Kennwort, auch zum Entschlüsseln verwendet werden kann. In der asymmetrischen Kryptographie werden Daten mit einem separaten “öffentlichen” Schlüssel verschlüsselt und mit einem “privaten” Schlüssel entschlüsselt.

Dies wurde von Programmen wie PGP (Pretty Good Privacy) genutzt, um das sichere Versenden von eBriefen zu ermöglichen, da Benutzer ihren öffentlichen Schlüssel mit jedem teilen können, den sie kennen, um nur Nachrichten zu erhalten, die sie entschlüsseln können.

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Der Bitmessage-Client geht noch einen Schritt weiter, indem er dir ermöglicht, eine beliebige Anzahl von Adressen zu generieren, an denen du Nachrichten empfangen kannst. Da die Krypto-Verschlüsselung mit öffentlichen Schlüsseln integriert ist, sind sie selbst dann unlesbar, wenn jemand deine Nachrichten abfangen würde. Besser noch, Nachrichten werden automatisch digital signiert, bevor sie über das Netzwerk übertragen werden, was es für jemanden fast unmöglich macht, sich als jemand anderes auszugeben.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du Bitmessage einrichtest, deine eigenen digitalen Adressen generierst und deine ersten Nachrichten sendest.

Bitmessage herunterladen

Hier gezeigte Programmversion: 0.6.1

Zuerst öffnest du deinen Netzbetrachter und navigierst zur Netzseite Bitmessage.org. Dort siehst du den Abschnitt “Download” und kannst hier auf den richtigen Verweis für deinen Prozessor (wenn du dir nicht sicher bist, wähle 64-Bit) klicken und somit das Programm herunterladen.

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Die Bitmessage-Programmdatei muss nicht installiert werden. Das fertige Programm kann an einem beliebigen Ort wie einem Ordner oder einem USB-Laufwerk ausgeführt werden. Beachte jedoch, dass die Bitmessage-Konfiguration standardmäßig in ‘% APPDATA% \ PyBitmessage’ platziert wird. Diese Dateien können im selben Verzeichnis wie Bitmessage abgelegt werden, indem du den “Portable Mode” aktivierst. Mehr dazu im weiteren Text.

Wir empfehlen die Programmdatei VOR dem ersten Start in einen neu erstellten Ordner auf dem Desktop zu verschieben. Von dort aus startest du das Programm mit einem Doppelklick.

Konfiguriere die Netzwerkeinstellungen

Beim ersten Start fragt der Bitmessage-Client, wie du dich mit dem Internet verbinden möchtest. In den meisten Fällen können kannst du sicher “Jetzt verbinden” auswählen und dann auf die Schaltfläche “OK” klicken.

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Wenn dein Computer über einen Proxyserver oder das Tor-Netzwerk mit dem Netz verbunden ist, wähle “Lassen Sie mich zuerst spezielle Netzwerkeinstellungen konfigurieren“, um deine Netzwerkeinstellungen einzugeben.

Wir empfehlen Bitmessage immer über das Tor-Netzwerk laufen zu lassen. Du musst dafür in den Netzwerkeinstellungen den Verbindungstyp von “keiner” auf “SOCKS5” verändern. Dazu gibst du als Servername “localhost” an und als Port “9150“. Mit “OK” bestätigst du diese Einstellung und startest das Programm neu.

Wichtig! Damit sich Bitmessage jetzt mit dem Tor-Netzwerk verbinden kann, muss unbedingt der Tor-Browser installiert und aktiviert sein. Ohne den aktiven Browser gibt es keine Verbindung.

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In dieser Phase zeigt Windows 10 möglicherweise eine Warnung. Aktiviere das Kontrollkästchen, damit Bitmessage eine Verbindung zu privaten Netzwerken herstellen kann, und wähle “Zugriff zulassen“.

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Es öffnet sich das Bitmessage Hauptfenster und das Netzwerkstatus-Symbol unten rechts wird rot, gelb oder grün angezeigt, um anzuzeigen, dass es keine Verbindung zu anderen Peers herstellen kann, nur mit ausgehenden Peers verbunden ist oder sowohl eingehende als auch ausgehende Verbindungen annehmen kann. Ein gelbes Symbol reicht aus, damit Bitmessage funktioniert.

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Konfiguriere Portable Bitmessage

Um Bitmessage nur in einem einzigen Ordner ausführen zu können sind nur 3 Klicks nötig. Du öffnest die Einstellungen des Programms und navigierst zum Reiter Benutzerinterface. Dort aktivierst du das Kontrollkästchen bei: Im portablen Modus arbeiten und bestätigst mit einem Klick auf “OK“.

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Erstelle eine ‘Identität’

Der Schlüssel zur Sicherheit von Bitmessages liegt in deiner Fähigkeit, neue “Identitäten” zu generieren. Dies sind Adressen, die deine Kontakte verwenden können, um dich sicher zu benachrichtigen. Um zu beginnen, klickst du auf die Schaltfläche “Neue Identität” unten links im Bitmessage-Client-Fenster.

Du kannst die Adressen auf eine oder zwei Arten generieren. Die erste Möglichkeit besteht darin, einen Zufallszahlengenerator zum Erstellen deiner Adressen zu verwenden. Dies ist der schnellste und einfachste Weg, um mit Bitmessage zu beginnen, weshalb es die Standardoption ist. Alternativ kannst du mit einer Passphrase ‘deterministische Adressen‘ erstellen.

Wähle also entweder den Zufallszahlengenerator zum Erstellen einer Adresse oder Benutzen einen Kennwortsatz um eine Adresse Erstellen zu lassen. Im Feld Bezeichnung kannst du einen Namen eintragen, der nur dir angezeigt wird. Klicke anschließend auf “OK“, um fortzufahren.

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Sichere die Bitmessage-Schlüssel

Wenn du dich für die Erstellung einer Bitmessage-Identität mit dem Zufallszahlengenerator entschieden hast, werden die Konfigurationsdaten in der Datei “keys.dat” in dem von dir erstellten Ordner auf dem Desktop gespeichert. Hast du nicht wie oben beschrieben die portable Version aktiviert, findest du die “keys.dat” unter “% APPDATA% \ PyBitmessage“.

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Wenn diese Datei verloren geht oder beschädigt ist, kannst du keine Nachrichten mit den zuvor erstellten Bitmessage-Identitäten mehr senden oder empfangen

Stelle sicher, dass die Datei “keys.dat“, oder zumindest ein Backup der Datei an einem sicheren Ort gesichert wird, um deine Nachrichten sicher zu halten. Denke daran, dass diese Datei in den falschen Händen dazu verwendet werden kann, sich für dich auszugeben. Erwäge daher das Kopieren auf ein mit VeraCrypt verschlüsseltes Laufwerk.

Wenn du eine deterministische Adresse gewählt hast, notiere dir die Passphrase an einem sicheren Ort, zum Beispiel im Keepass – Passwortmanager.

Verwalte deine Bitmessage-Adressen

Alle Identitäten, die du erstellst, werden in dem weißen Feld “Identitäten” aufgelistet. Die Adressen sind so konzipiert, dass sie maschinenlesbar sind. Wenn du nicht schon beim Erstellen der Adressen einen Namen angegeben hast, kannst du auf die Adresse doppelklicken und eine Beschriftung festlegen, um einen einprägsamen Namen zu erhalten.

Um den Zugriff zu erleichtern, kannst du die Adresse auch mit einem Bild versehen. Klicke auf eine Adresse und wähle “Avatar festlegen“. Hier kannst du ein passendes Bild auswählen.

Um Nachrichten anzuzeigen, die an einzelne Adressen gesendet wurden, klicke einfach auf die betreffende Identität. Um eine Adresse zu deaktivieren, klicke mit der rechten Maustaste darauf und wähle “Deaktivieren“. Um optimale Sicherheit zu gewährleisten, sollten regelmäßig neue Adressen generieren, da dies das Abfangen deiner Nachrichten erschwert.

Verwalte deine Kontakte

Wenn du deine eigene Identität erstellt hast, bitte deine Freunde und Kameraden, die vorhergehenden Schritte durchzugehen und dasselbe zu tun. Ihr könnt dann eure Bitmessage-Adressen miteinander teilen indem die jeweilige Adresse zum Beispiel per Messenger verschickt wird und manuell in Bitmessage eingetragen wird. Dafür musst du einfach auf die Registerkarte “Senden” klicken und unten links im Fenster auf “Kontakt hinzufügen“. Es öffnet sich ein weiteres kleines Fenster in dem die Bitmessage-Adresse und der Name eingegeben werden kann.

Unsere Adresse zum Beispiel lautet: BM-2cTokeJSa9f8ioFiCv6EGDn9aNdYo2vqLo

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Wie bei deinen eigenen Identitäten kannst du auch bei Adressbuch-Kontakten Bilder festlegen indem du mit einem Rechtsklick auf “Avatar festlegen” klickst.

Sende deine erste Nachricht

Nachdem sich die Kontakte in deinem Adressbuch befinden, klicke wieder auf die Registerkarte “Senden“, um deine erste Nachricht zu verfassen.

Verwende das Dropdown-Menü neben “Von“, um deine Identität auszuwählen, von der du die Nachricht senden möchtest. Im Feld “An” gibst du die ersten Buchstaben eines Kontaktnamens ein, z. “N0” für “N0Rdic”. Der Bitmessage-Client wird die Adresse automatisch für dich vervollständigen.

Die anderen Felder unten sind selbsterklärend, du gibst eine Betreffzeile bzw. einen Nachrichtentext ein. Jetzt kannst du noch die Haltbarkeit der Nachricht angeben. Der Empfänger muss die Nachricht innerhalb dieser Zeitspanne empfangen und lesen, andernfalls wird sie wieder automatisch vom Netzwerk gelöscht.

Ist alles eingetragen und die Zeitspanne angegeben, klicke unten rechts auf die Schaltfläche “Senden“.

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Die Nachricht befindet sich zunächst in der Warteschleife. Es kann die ein oder andere Minute dauern, bis sie auch wirklich versandt wurde. Sicher gehen kannst du, indem du auf die Registerkarte “Nachrichten” klickst und dort bei deinem Account auf den Nachrichtenausgang “sent” klickst. Hier wird dir angezeigt ob sich die Nachricht noch in der Warteschleife befindet, oder ob sie bereits an den Empfänger übermittelt wurde und ob der Empfänger die Nachricht gelesen hat.

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Blacklists und Whitelists

Das Bitmessage-Protokoll bietet einen leistungsstarken Schutz gegen Spammer, da der Client bei jeder gesendeten Nachricht einen “Proof-of-Work” -Algorithmus durchführen muss. Je länger und häufiger die Nachrichten sind, desto mehr Systemressourcen werden benötigt.

Du kannst Spam auch verhindern, indem du regelmäßig deine alten Identitäten deaktivierst und neue erstellst, sodass nur vertrauenswürdige Kontakte deine Adresse haben. Wenn alles andere fehlschlägt, klicke auf die Registerkarte “Blacklist“. Hier kannst du ausgewählte Adressen blockieren oder eine exklusive Whitelist einrichten, sodass nur Nachrichten von zuvor genehmigten Adressen durchgehen.

Um zu beginnen, wähle zwischen “Blacklist verwenden” oder “Whitelist verwenden“. Klicke anschließend auf “Neuen Eintrag hinzufügen“. Gebe einen aussagekräftigen Namen und dann die Adresse ein, die du filtern möchtest. Klicke zum Speichern auf “OK“. Die Adresse wird im Feld “Liste” angezeigt.

Abonnements

Das Senden von Nachrichten auf die Art und Weise, wie in den vorherigen Schritten beschrieben, ist eine großartige Methode für die Eins-zu-Eins-Kommunikation, aber es ist nicht gut, mehrere Personen gleichzeitig zu benachrichtigen.

Der Bitmessage-Client unterstützt Abonnements (auch als “Broadcast-Adressen” bezeichnet), um dieses Problem zu umgehen. Diese funktionieren ähnlich wie ein eBrief-Abonnement. Wähle zunächst die Registerkarte “Abonnements“. Standardmäßig hat der Client “Atheros” abonniert, das Updates zu Bitmessage enthält, z. B. wenn neue Versionen verfügbar sind. Eine Liste der Abonnements für andere Themen findest du im Bitmessage-Forum.

Klicke auf die Schaltfläche “Neues Abonnement hinzufügen” und füge die Adresse deiner gewählten Liste in das Feld “Adresse” ein. Jetzt kannst du jederzeit die Registerkarte “Abonnements” aufrufen, um neue Nachrichten anzuzeigen.

Chans verwenden

Bitmessage unterstützt die Verwendung von Chans (Channels). Diese werden von Personen erstellt, die denselben ‘Beschreibungsschlüssel’ verwenden, z. ‘HalloSfN’, so dass sie Nachrichten im Stil eines Message Boards anzeigen und darauf reagieren können.

Um zu beginnen, gehe zum Tab “Chans” und klicke auf die Schaltfläche “Add Chan“. Nehme dir die Zeit, um das Dialogfeld zu lesen, in dem die Funktionsweise von Chans beschrieben wird. Gebe dann die Adresse ein und klicke auf “OK“. Wenn du dich von einem Chan abmelden möchtest, klickst du mit der rechten Maustaste und wählst “Löschen“..

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Es liegt an dir selbst, was du für dich und deine Sicherheit übernimmst.