“Honeypot” ist ein Begriff, der ursprünglich aus der IT-Sicherheit stammt und sich auf eine Falle bezieht, die dazu dient, Personen anzulocken und ihre Aktivitäten zu überwachen oder zu lenken.
Eine Netzseite als “Honeypot”
Das BKA hat mehrfach eingestanden, die eigenen Netzseiten als Honeypots eingesetzt zu haben. Dabei wurden Inhalte, die die BKA-Leute nach “kriminalistischen Erfahrung” für Zielpersonen relevant hielten ins Netz gestellt und dann versucht, über die IP-Adressen die Seitenbesucher zu bestimmen. Ermittlungspraxis dieser Art ist sicher ein Grund für das Bestehen des BKA auf der Vorratsdatenspeicherung, denn bei einigen Verfahren hat das mit dem Auflösen der Adressen nicht furchtbar gut geklappt.
Zum Beispiel kam diese Praktik im Rahmen des Verfahrens gegen die linksextreme “militante gruppe” ans Tageslicht. heise-Online vom 27.3.2009: “BKA-Honeypot www.bka.de” beschreibt dabei das Verfahren, in dem ein Verweis auf eine BKA-Seite in eine linkskriminelle Zeitschrift eingeschleust wurde. Das BKA konnte zwar die meisten der 417 daraufhin erbeuteten IP-Adressen nicht auflösen, lediglich die Telekom lieferte 120 Namen.
Ein Provokateur als “Honeypot”
Provokateure können auch gezielt eingesetzt werden, um Informationen über die Mitglieder einer (Chat)Gruppe zu sammeln, indem sie fragwürdige Diskussionen anstoßen, die zu sensiblen oder kompromittierenden Äußerungen führen. Durch das Schüren von Konflikten sind sie in der Lage, die Gemeinschaft zu destabilisieren, was zu Misstrauen und Spaltung innerhalb der Gruppe führt. In einigen Fällen werden Provokateure von Behörden oder Organisationen auch nur eingesetzt, um die Aktivitäten von Gruppen zu überwachen, die als potenziell gefährlich oder subversiv angesehen werden. Durch diese Überwachung können sie wertvolle Informationen sammeln, die zur Einschätzung der Bedrohungslage oder zur Verhinderung von möglichen Risiken dienen.
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