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Anquatschversuch im Landkreis Meißen

Ich bin langjähriger Aktivist in verschiedensten Gruppen der rechten Szene und seit längerem auch im Umfeld von Werra Elbflorenz. Als solcher, wurde ich bereits mehrfach geoutet und hatte auch schon des Öfteren Kontakt mit der Polizei. Sei es auf Demos oder bei Aktionen. Daher ist davon auszugehen, dass mein Name und meine Person den Behörden der Bundesrepublik Deutschland durchaus ein Begriff sein dürften.

Am Morgen des 01.03.2022 parkte ich mein Auto auf einem gut besuchten Parkplatz. Als ich nach Abschluss meiner beruflichen Tätigkeit in Richtung meines Autos lief, bemerkte ich 2 Personen auf einer Bank, nahm diese jedoch nicht weiter wahr. Ich lief an der Bank vorbei als plötzlich eine der beiden Personen:

  • männlich
  • um die 30 Jahre alt
  • 1,80 m groß
  • kurze, braune Haare
  • braune Augen
  • leicht lockiger Bart

meinen kompletten Namen rief. Verdutzt drehte ich mich um und starrte ihn an. „Kennt man sich?“ fragte ich. Der Mann stand auf und meinte, es ginge um mein Auto. “Oh je Ordnungsamt“ dachte ich, da ich mal wieder ziemlich „Sonderlich“ geparkt hatte. Plötzlich stand auch seine Kollegin neben mir:

  • Blond
  • Pferdeschwanz
  • ca. 1,70 m
  • sehr Spitze Nase
  • markantes Gebiss

blankBeide gaben an, Mitarbeiter des Gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum (kurz GETZ) aus Berlin zu sein. Sie meinten auch einen Ausweis zu haben, hier beging ich meinen ersten Fehler, denn ich habe mir diesen nicht zeigen lassen.

Als ich fragte, ob mein Auto eine Bombe sei oder warum sie den sonst so interessiert an meinem KFZ sein lachten sie bloß. Sie meinten, es stehe sehr gefährlich wegen linken Extremisten. Ich schaute mich um und wunderte mich, da weit und breit keine Menschenseele zu sehen war. Sie fingen an mir zu erzählen, dass sie im ganzen Land unterwegs seien, um mit potenziell bedrohten Menschen und Opfern linker Gewalt zu reden und dass es bald Tote gäbe, wenn diese nicht bald verhindert wird. Darum wollen sie versuchen, diese in Zukunft zu verhindern. Hier machte ich Fehler 2, indem ich die Situation nicht unmittelbar verlassen, sondern weiter zugehört habe.

Der Mann, der die ganze Zeit das Wort ergriff, fing an von den Ereignissen von Eisenach und Eilenburg zu erzählen. Wie krass die linken Extremisten seien und dass die Polizei nichts dagegen unternehmen würde. Deswegen sei er und seine Kollegin beauftragt, mit Betroffenen von linken Outings und deren Folgen im Privatleben zu sprechen. Jetzt erst begriff ich, dass er von meinen Outings sprach. Er sagte weiterhin, dass er diese Woche mit seiner Kollegin in Radebeul untergebracht sei, um mit Dresdner Betroffenen zu reden. Noch als ich dabei war mir sein Gesicht und markante Merkmale einzuprägen, riss mich seine Kollegin aus den Gedanken. Sie sei selbst schon X mal geoutet wurden. Man fragte mich: „Hatten sie danach Probleme im Privatleben? Angriffe, Diskriminierung oder Probleme mit dem Arbeitgeber?“ Ich meinte nur: „Nö nicht dass ich wüsste.“ und fragte nun konkret, was die zwei von mir wollten. Der Mann fragte mich, woher die Linken die Informationen über mich her hätten. Ich zuckte und meinte: „Internet“.

Inzwischen fing der Mann wieder an über „diese linken Extremisten“ zu schimpfen und meinte, dass dem endlich mal ein Ende gesetzt werden müsse, sonst gäbe es bald Tote. Daraufhin hakte die Frau ein und meinte, sie wollten mich nicht groß belästigen, bloß dass ich mir überlegen sollte, ob ich nicht bereit wäre, via Fake-E-Mail (so wurde mir geraten) ein paar Eindrücke und Gedanken zu schildern. Speziell solche die ich nach meinen Outings hatte, damit diese gesammelt und dann irgendwann gegen „linke Outings“ benutzt werden könnten. Nun fing der Mann an von Rostock und Leipzig zu erzählen, dort sei auch mit „rechten Aktivisten“ gesprochen wurden und dem Mann aus Leipzig wäre das Auto abgefackelt wurden.

Damit die beiden mir nicht noch einen Knopf an die Backe plappern und in der Hoffnung noch nochmal einen Namen herauszubekommen, fragte ich, ob sie denn eine Visitenkarte hätten. Sie meinten leider nein, aber sie könnten mir eine E-Mail-Adresse geben. Ich riss ein Stück Papier aus meinem Block (denn ich dachte, ich lass lieber mein Handy in der Hosentasche) und drückte der Quasselstrippe ein Kugelschreiber in die Hand. Er schrieb eine E-Mail-Adresse darauf, meinte jedoch es sei auf bloß eine „Weg-Werf-E-Mail“, damit falls ich mit ihm kommuniziere und es zu den Akten komme kein linker Anwalt die echten Namen von mir rausbekäme. Ich konnte mich endlich aus der Situation lösen und ging zum Auto. Ich drehte extra noch eine Runde auf dem Parkplatz in der Hoffnung, dass ich das Auto der beiden identifizieren kann. Dies funktionierte leider nicht, sodass ich den Parkplatz verließ.

Da mein Auto nur sporadisch auf dem anfangs genannten Parkplatz steht, scheint mir das Wissen darüber nur durch Überwachungsmaßnahmen erlangbar. Sei es durch persönliche Beschattung oder Handy/ GPS Überwachung. Im Allgemeinen muss ich zugeben, falsch mit der Situation umgegangen zu sein. Aufgrund der Vorstellung der beiden, ging ich am Anfang nicht von einem Zusammentreffen mit dem Verfassungsschutz aus. Dabei ist zu beachten, der Verfassungsschutz muss sich nicht immer als solcher vorstellen.

Zudem hätte ich auf die Vorlage eines Ausweisdokuments bestehen und mit dem Anfertigen von Fotos beginnen sollen.

Des Weiteren ließ ich mich in ein Gespräch einlullen, hier gilt: das Gespräch schnell beenden und für wörtliche sowie räumliche Trennung sorgen.

Letztendlich habe ich einige Punkte trotzdem richtig gemacht, so habe ich selbstverständlich keine Details über meine politische Aktivität verraten.

Ich habe zudem versucht Namen herauszubekommen und mir äußerliche Merkmale einzuprägen.
Außerdem habe ich direkt nach dem Vorfall meine Kameraden darüber in Kenntnis gesetzt.

Bleibt wachsam!

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