Wenn du eines im Zeitalter der Elektronik nie vergessen solltest, dann dies: Es gibt keine Privatsphäre mehr. Jedes elektronische Gerät, jede elektronisch übermittelte Nachricht, jedes elektronische Irgendwas verletzt dein Verständnis von Privatsphäre auf jede nur denkbare Weise, das gilt auch für ein scheinbar harmloses Ding – das Foto.
EXIF steht für Exchangeable Image File Format. Auf gut deutsch gesagt, werden mit diesem Format Metadaten in digitalen Bildern gespeichert.
Wenn das Bild mit einem Smartphone aufgenommen wird – was heutzutage bei sehr vielen Fotos der Fall ist, dann können die Regierung, aber auch ganz normale Leute (auch die, die dir gar nicht schaden wollen) mithilfe von Metadaten, die in dieses Foto eingebettet sind, das du soeben z.B. über Twitter verschickt oder bei Facebook gepostet hast, deine genauen Koordinaten ermitteln. Das heißt deinen Wohnort und den Ort von dem du das Foto gesendet oder gepostet hast.
Es ist egal ob Smartphone oder normale (digitale) Kamera, sie alle speichern überdies auch ihre Seriennummer, die Uhrzeit der Fotografie und andere Fakten ab. Vergleichbar ist das ganze mit dem Poststempel auf Briefen.
JPEG & PNG Stripper
Diese Exif Daten hinterlässt ein Samsung Smartphone auf deinem geschossenen Bild und selbst wenn du deine Bilder ins Weltnetz lädst bleiben diese Exif/Metadaten vollständig erhalten.
Und wieder freut sich der Staatsapparat, wenn er lustige Fotos von weißen Masken im Weltnetz sieht, die Metadaten ausliest und in deiner Wohnung erstaunlicherweise die gleiche Kamera findet, die ihren Stempel aufs Bild gedrückt hat. Dann ist guter Rat teuer.
Einem solchen Szenario vorbeugen
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Exif-Daten zu entfernen. Zum einen alle relevanten Informationen mit einem Hex-Editor zu löschen, aber wer macht sich schon diese Mühe. Deshalb gibt es ein kleines Programm namens “JPEG & PNG Stripper”. Es arbeitet extrem einfach und entfernt sämtliche Metadaten im Nu. Dabei bleibt die Qualität der Bilder unberührt.
Herunterladen kannst du das Programm unter: www.heise.de
Dieses kleine Programm funktioniert denkbar simpel, es überschreibt den kompletten Bereich in einem Bild, der eigentlich für die Metadaten bestimmt waren.
Eine Installation des Programms ist nicht notwendig – du kannst es mit einem Doppelklick sofort starten. In dem Fenster machst du Häkchen bei “Schreibschutz ignorieren“, “Zeige Verkleinerung” und “Immer oben“. Die anderen Häkchen kannst du weg machen.
Jetzt kannst du ganze Ordner oder einzelne Bilder in das Fenster ziehen. Alles andere läuft vollautomatisch. Die Bilder werden direkt verarbeitet, also nicht kopiert oder ähnliches. Wichtige Bestandteile des Bildes werden nicht entfernt, sondern wie gesagt nur die verräterischen Anhängsel.
Die Sicherheit im Netz ist Sache jedes Einzelnen, sollte aber auch unbedingt durch Parteien und Organisationen berücksichtigt werden.
Das “unkenntlich machen” von Kameraden auf Bildern im Internet sollte eigentlich Gang und gebe sein. Leider wurden wir in letzter Zeit eines besseren belehrt.
Deshalb der Aufruf an alle die Bilder von Demos oder sonstigen Aktionen veröffentlichen:
Schützt euch und eure Kameraden durch das verpixeln der veröffentlichten Bilder. Es erschwert der Antifa die Arbeit und schützt Kameraden vor eventuellen Repressionsmaßnahmen!
https://www.s-f-n.org/blog/aufgrund-aktueller-vorkommnisse/
Unter Linux entfernt man die Metadaten unkompliziert mit dem Befehl:
alle Metadaten aus einer JPG-Datei:
exiftool -all= DATEINAME.JPG
Entfernen aller Metadaten aller JPG-Dateien im aktuellen Verzeichnis:
find . -iname “*.jpg” -type f -exec exiftool -all= {} \;
Es handelt sich um ein perl-tool und man muss vorher folgende Bibliotheken und Module installieren: libimage-exiftool-perl perl-doc
Vergleiche hierzu den Artikel: https://wiki.ubuntuusers.de/ExifTool/