Im Folgenden berichten wir über die Verhandlungstage im AB-Mittelrhein-Prozess. Gegen noch 22 Angeklagte wird wegen Mitgliedschaft bzw. Unterstützung einer kriminellen Vereinigung (Aktionsbüro Mittelrhein) ein politischer Prozess, der seines Gleichen in der BRD sucht, vor dem Koblenzer Landgericht geführt. Nach 22-monatiger Untersuchungshaft wurden im Januar 2014 die letzten 7 Angeklagten frei gelassen.
von ABM Prozess
07. – 09. Juni 2016 – 273. – 275. Prozesstag
Die Woche startete am Dienstag mit Anträgen bezüglich anscheinend fehlender Aktenteile. Darauf betrat der Zeuge Andre H., ein Anwohner aus Dresden den Zeugenstand. Dieser wohnt einerseits relativ weit entfernt, konnte aber wahrnehmen, daß auf der Columbusstraße „Steinwürfe hin und her gingen“.
Am Mittwoch sagte Matthias Roe. aus Dresden, ein Vertreter der örtlichen „Zivilgesellschaft“ und Augenzeuge der Ereignisse am 19.02.2011 aus.
Beschlossen wurde die Verhandlungswoche am Donnerstag mit dem Polizei-Zeugen Matyj.. Zuletzt am 25.05.2016 gehört, war er heute herausgefordert die zwischenzeitlich zu den Akten gelangte „Excel“-Auswertungstabelle, welche die Basis für eine Zahlenangabe im Ermittlungsergebnis sein soll, erneut zu bewerten. Leider sah er sich dazu inzwischen nicht mehr in der Lage. Ebenso konnte er sich inzwischen nicht mehr daran erinnern, diese Tabelle zum Finden seiner Zahlen genutzt zu haben. Es folgte ein zermürbendes Abfragen nach der Bewertung einzelner Aussagen, welches zu dem Ergebnis führte, daß der Zeuge nicht einmal mehr sagen konnte, ob er gerade überhaupt etwas denkt. Er wird noch einmal erscheinen müssen um sich den Fragen nach der Arbeitweise seines Ermittlungsteams zu stellen.
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