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Hallo, mein Name ist Jan Werner

Viele Ältere mögen mich noch kennen. Ich war früher einer DER Macher. Hab Konzerte veranstaltet, Fanzines veröffentlicht und später auch mit meinem Label »Movement Records« CDs produziert. Um das Jahr 2000 herum stieg mir meine Geldgier aber leider zu Kopf und ich produzierte die letzte CD der Band L. »Ran an den Feind«. Das erhoffte große Geschäft erwies sich als großer Fehler und wir wurden alle hochgenommen und inhaftiert. Da ich es mit der Polizei nie wirklich hatte, ich was eher zart beseelt und der Frauenversteher Typ, machte ich eine belastende Aussage und war somit einer (!) der Hauptgründe, weswegen Lunikoff damals verurteilt wurde.

Auch aus meinem direkten Freundesumfeld wurden viele deswegen verurteilt. Ich kam dann jedenfalls wegen meiner Aussage aus der U-Haft frei und trotz mehrfachen Nachfragen meiner Freunde gab ich meinen Fehler nicht zu. Die Aussage wurde erst später durch Akteneinsicht bekannt. Ich wurde dann aus der Szene „entfernt“ und war als Verräter gebrandmarkt. Dieser Fakt wurde in der ganzen Welt publiziert.

Da ich aber weiterhin Interesse an Rechtsrock hatte und natürlich auch das Geld gerne mitnahm, suchte ich mir andere, vermeintlich ebenfalls, ehrlose Kameraden und mache bis heute mit ihnen Geschäfte. Ich treibe mich bei eBay & Discogs herum, bin bei Facebook und hier und da arbeitet auch der ein oder andere Versand mit mir zusammen. Manchmal über Mittelsmänner, manchmal auch direkt. Viele interessiert es nicht, Hauptsache der Umsatz stimmt und das Sammlerstück steht im Schrank. Auf Nazi-Konzerten treibe ich mich aber nicht mehr rum, da ich sonst mit körperlichen Verweisen zu rechnen habe. Aber das ein oder andere sogenannte „Grauzone“ Konzert besuche ich im In- und Ausland noch gerne. Oft habe ich da dann einen Aufpasser dabei, falls mich doch jemand erkennt und es Ärger gibt. Gerne erinnere ich mich da an die Konzertreihe “Oi – the new Breed”, organisiert von meinem alten Nazi Kameraden Ralf Luckow (C18 / United Skins KW). Heute will er nur noch Skinhead sein und hält von Politik nichts mehr. Rassismus ist sowieso doof. Warum er da früher C18 Anhänger war, muss ich noch mal erfragen. Auch die ein oder andere Band besorge ich ihm oder anderen Veranstaltern gerne. Meistens aus England & Skandinavien, dahin habe ich weiterhin gute Kontakte.

So kam es auch, dass ich schon das ein oder andere Bootleg englischer Bands produziert habe – Geld kann man nie genug besitzen! Mehr wollte ich euch gar nicht berichten. Ihr wisst ja nun, was ihr von mir zu halten habt.

Viele Grüße aus Chemnitz & dem Schwabenländle,
euer Jan – EIN GANZ MIESER VERRÄTER!

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